Miriam Jonas

Swing, 2018

Ein Raum zwischen Museum und Kunstverein, mit einer großen Glasfront abgetrennt vom geschäftigen Vorplatz. Die benutzbare Bronzeschaukel ermöglicht ein physischen Schwingen zwischen den Institutionen sowie das Erleben der gegebenen architektonischen Besonderheiten. Kaum eine der Raumlinien erscheint parallel, was die irritierende Perspektive innerhalb des Raumes verstärkt. Die Neonleuchten an der Decke ähneln einer Landebahn, dessen Fluchtpunkt sich irgendwo außerhalb des Raumes befindet. Die braune Wandfarbe verstärkt den Tunneleffekt. Betrachtet man die Installation als Bild durch die große Glasfront lässt sie die Skulptur fast unsichtbar werden, bis sie jemand aktiviert. Nach und nach reibt sich die Patina durch Benutzung ab, sodass die Schaukelnden das Werk weiter verändern. In Momenten der Stille behauptet die Schaukel – wissend ihrer Sichtachse zur unverrückbaren Henry Moore-Bronze auf dem Museumsvorplatz – ihr autonomes Eigenleben im Raum.